Wiederentdeckt, Folge 45

Einen Großteil der vergangenen Nacht habe ich mir darüber Gedanken gemacht, als was ich mich heute Abend bei der Halloween-Feier meiner Schwester verkleiden soll, um ihrer dreieinhalbjährigen Tochter (auf die etwas sperrige Altersangabe besteht sie, weil sie Ihrer Ansicht nach zum Ausdruck bringt, dass sie schon „groß“ ist) einen vergleichsweise harmlosen Schauer über den Rücken zu jagen.
Clowns scheiden bekanntlich in diesem Jahr aus und wären eh nicht in Betracht gekommen, da ich sie schon immer doof, absolut nicht lustig und tatsächlich selber auch ohne fiese Zähne und Blutspritzer dermaßen gruselig fand, dass ich das meiner Nichte nicht antun möchte.
Schlussendlich stieß ich bei meiner Suche auf jemanden, der meines Erachtens naheliegend ist: Robert Smith. Für den Cure-Sänger ist ja schon quasi von Berufs wegen an jedem Tag Halloween, und das mit relativ geringem Aufwand. Die Haare ein bisschen farblich angepasst und auftoupiert, zu viel Lippenstift talentlos in der Mundregion verteilt, dazu schwarze Grufti-Klamotten und fertig ist die Laube. Ich bin mir zwar nicht sicher, inwieweit ich als derjenige erkannt werde, den ich darstellen möchte („Wer war denn noch mal ‚The Cure‘?“), aber für diesen wahrscheinlichen Fall gibt es schließlich ein Lied mit Wiedererkennungsgarantie, das eh auf keiner Party in der Nacht vor Allerheiligen fehlen sollte.

The Cure „Lullaby“ (1989)

 

 

Wiederentdeckt, Folge 44

Wie wir in dieser Woche an den Temperaturen und dem spärlichen Lichteinfall beim Verlassen des Hauses früh morgens gemerkt haben, hat es sich der Herbst mittlerweile in unseren Breiten gemütlich gemacht. Das ist weniger bedauerlich, als es klingt, denn schließlich ist diese Jahreszeit reich an Ereignissen. Halloween zum Beispiel, es sind gerade mal noch gut zwei Wochen bis zur in der Regel vollkommen überschätzten Gruselnacht. Was mich daran erinnert, dass ich an diesem Wochenende dringend die dazugehörigen Deko-Artikel vom Speicher holen und die passende Musik aus dem Schrank kramen muss. Diese darf gerne in Moll und irgendwie ein bisschen schräg gehalten sowie unter Verwendung von E-Gitarren eingespielt worden sein. Ein Beispiel dafür, wie man so etwas richtig macht, bietet das folgende Lied.

Killing Joke „Love like blood“ (1985)