Einen Großteil der vergangenen Nacht habe ich mir darüber Gedanken gemacht, als was ich mich heute Abend bei der Halloween-Feier meiner Schwester verkleiden soll, um ihrer dreieinhalbjährigen Tochter (auf die etwas sperrige Altersangabe besteht sie, weil sie Ihrer Ansicht nach zum Ausdruck bringt, dass sie schon „groß“ ist) einen vergleichsweise harmlosen Schauer über den Rücken zu jagen.
Clowns scheiden bekanntlich in diesem Jahr aus und wären eh nicht in Betracht gekommen, da ich sie schon immer doof, absolut nicht lustig und tatsächlich selber auch ohne fiese Zähne und Blutspritzer dermaßen gruselig fand, dass ich das meiner Nichte nicht antun möchte.
Schlussendlich stieß ich bei meiner Suche auf jemanden, der meines Erachtens naheliegend ist: Robert Smith. Für den Cure-Sänger ist ja schon quasi von Berufs wegen an jedem Tag Halloween, und das mit relativ geringem Aufwand. Die Haare ein bisschen farblich angepasst und auftoupiert, zu viel Lippenstift talentlos in der Mundregion verteilt, dazu schwarze Grufti-Klamotten und fertig ist die Laube. Ich bin mir zwar nicht sicher, inwieweit ich als derjenige erkannt werde, den ich darstellen möchte („Wer war denn noch mal ‚The Cure‘?“), aber für diesen wahrscheinlichen Fall gibt es schließlich ein Lied mit Wiedererkennungsgarantie, das eh auf keiner Party in der Nacht vor Allerheiligen fehlen sollte.
The Cure „Lullaby“ (1989)